Glas als BaustoffGlas als Baustoff
Eine Fahrt durch moderne Gewerbegebiete macht es überdeutlich: Glas als Baustoff ist gefragter denn je. Doch nicht nur hochwertige Bürogebäude weisen attraktive Glasfassaden auf. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt dieser transparente Baustoff auch bei Wohnimmobilien. Früher bestanden Fenster noch aus recht einfachen, kleinen Scheiben. Heute sind großflächige, lichtdurchflutete Entwürfe für das Eigenheim keine Seltenheit mehr.
Hightech-Glas brachte den Durchbruch
Lange Zeit galten gläserne Gebäude zwar optisch als ansprechend, kam dadurch doch viel Tageslicht in das Innere des Hauses. In der Praxis indessen zeigten sich schon bald die Nachteile. So bereitete zum Beispiel im Winter der Einfall der so genannten Strahlungskälte Probleme. Dem wurde mit Fußbodenheizungen abgeholfen, was sich jedoch als eine nicht eben Energie sparende Lösung erwies. Im Sommer wiederum gerieten gläserne Gebäude sehr schnell zur Sauna, vor allem dann, wenn das Haus an seiner Süd- oder Westseite über große Glasflächen verfügte.
Mit neuen Technologien haben die Architekten diese Probleme mittlerweile weitgehend im Griff. Dazu gehört der Einsatz folienbeschichteter Gläser, die fast wie die bekannten isolierverglasten Scheiben aussehen. Empfindliche Fassadenteile werden heute mit Thermo-Plus-Sonnenschutzglas ausgestattet. Dieser Schutz ist so effizient, dass es im Winter keiner Fußbodenheizung mehr bedarf und im Sommer der gefürchtete Sauna-Effekt vermieden wird.
Praxistipp
Bei kleineren Wohnimmobilien, in denen die neuesten Technologien in der Regel nicht eingesetzt werden können, sollte der Bauherr auf einige Punkte achten. Bei großen Glasflächen an der Süd- oder Westseite sind Verschattungs- und Belüftungsmöglichkeiten meist unverzichtbar. Außerdem gilt es, Fensterfronten an der Nordseite nach Möglichkeit zu vermeiden, denn dies führt selbst bei sehr guter Isolierung nach wie vor zu höheren Energiekosten.
Selbstreinigende Fensterscheiben
Glasfassaden haben einerseits den Vorteil, dass sie normalerweise von Graffiti-Schmierereien verschont bleiben, andererseits verursachen sie naturgemäß höhere Reinigungskosten. Deshalb werden mit Hilfe der Nanotechnologie speziell beschichtete Gläser entwickelt, an denen der Schmutz gleichsam abperlt. Die Glasfassade reinigt sich dann von selbst.
Glas für die Innenraumgestaltung
In Büros, Praxisräumen und zunehmend in Wohnungen gewinnt Glas als architektonisches Gestaltungselement ebenfalls an Bedeutung. Neben Türen und Raumabtrennungen aus Glas entscheidet sich mancher Bauherr inzwischen sogar für begehbare Glasfußböden als Alternative zu Marmorfliesen, Parkett oder Teppichböden. Diese gläsernen Fußböden sorgen zum einen für zusätzliche Transparenz und Helligkeit in den Räumen, zum anderen bieten sie eine Vielzahl von gestalterischen Möglichkeiten. Denn was unter dem Glasfußboden zu sehen ist, bestimmt allein der Bauherr.
