Dachbegrünung
Grüne Dächer erfreuen sich nicht nur aus optischen Gründen steigender Beliebtheit unter den Hauseigentümern. Wissenschaftlich bewiesen ist mittlerweile auch der positive Einfluss auf die Bewohner der betreffenden Immobilie. Darüber hinaus wirken grüne Dächer wärmedämmend und reduzieren den Aufwand für die Abwasserentsorgung. Wer sich dazu entschließt, sein Dach zu begründen, darf darüber hinaus auf Zuschüsse und finanzielle Anreize hoffen.
Was ist zu beachten?
Ansprechpartner für eine geplante Dachbegrünung ist die Stadt oder Gemeinde, da das Baurecht in Deutschland bei den Kommunen liegt. In einigen Kommunen gibt es mittlerweile verbindliche Satzungen für die Dachbegrünung.
Ansonsten gilt: Je steiler das Dach, desto kleiner müssen die Pflanzen sein. Eine intensive Begrünung ist nur bei flachen Dächern mit einer Neigung von maximal drei Grad möglich. In diesem Fall können also zum Beispiel auch Sträucher und sogar Bäume gepflanzt werden. Fachleute empfehlen jedoch eher eine extensive Bepflanzung mit Moosen, Gräsern und kleinen Gehölzen, nicht zuletzt aus statischen Gründen.
Praxistipp
Die Belastung des Daches durch die Bepflanzung sollte nicht unterschätzt werden. Bei einer Intensivbegrünung muss mit einem zusätzlichen Gewicht von 250 Kilogramm pro Quadratmeter gerechnet werden. Ob die Dachkonstruktion entsprechend belastbar ist, sollte ein Fachmann rechtzeitig beurteilen. Obwohl ein grünes Dach, wie erwähnt, wärmedämmende Eigenschaften besitzt, reicht es zur vollständigen Wärmedämmung meist nicht aus.
Förderung durch Länder und Kommunen
Viele Städte gewähren bei Dachbegrünungen Subventionen. Allerdings unterscheiden sich die entsprechenden Förderprogramme teilweise erheblich voneinander. Grundsätzlich kann jede Kommune eigene Fördermaßnahmen auflegen oder ganz darauf verzichten.
Praxistipp
Unser Tipp: Rechtzeitig beim Bauamt beziehungsweise Grünflächenamt nachfragen.
In Bremen und Nordrhein-Westfalen zahlt auch das Land Fördermittel für die Dachbegrünung. Allerdings werden dort sehr hohe Qualitätsansprüche an die Maßnahme gestellt.
Förderung durch finanzielle Anreize
Ein grünes Dach verringert den Aufwand für die Abwasserentsorgung. Die Kommunen sparen dadurch beträchtliche Summen, denn sie müssen weniger Oberflächenwasser von den Dächern entsorgen. Zahlreiche Städte können bereits auf bemerkenswerte Erfolge verweisen, so zum Beispiel Bonn, Köln, Mannheim und Sonthofen im Allgäu. Viele Kommunen geben diese Ersparnis zum Teil an die Bürger zurück, indem sie die Abwassergebühren für Eigentümer von Immobilien mit begrünten Dächern reduzieren.
Praxistipp
Wichtige Informationen rund um die Dachbegrünung gibt es bei der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung FBB in Ditzingen. Diese Organisation hat eine bundesweite Befragung bei allen Kommunen über 10.000 Einwohnern nach unterschiedlichen Fördermöglichkeiten von Dachbegrünungen und Regenwassernutzungen vorgenommen.