Bauvertragsmodell
Mit Hilfe von neuen, in den USA bereits erfolgreich eingesetzten Vertragsmodellen sollen auch in Deutschland Streitigkeiten zwischen Investoren und Bauunternehmen vermieden, Kosten optimiert und die Bauzeit verringert werden. Im Kern geht es darum, alle am Bau Beteiligten schon in der Projektphase zusammenzubringen. Dazu gehören der Bauherr, die Architekten und Fachplaner sowie das Bauunternehmen. Bislang ist es üblich, dass der Bauunternehmer erst zu einem späteren Zeitpunkt - in der Regel am Ende der Planungsphase - hinzukommt. Mit Hilfe eines Bauberatungsvertrags wird die Beratungsleistung des Unternehmens schon frühzeitig eingebunden, ohne dass dadurch bereits eine Vorentscheidung getroffen wird, wer letztlich den Auftrag zur Bauausführung erhält.
Kosten sparen durch rechtzeitige Planung
Generell gilt: In der Entwurfsphase einer Immobilie können bis zu 90 % der Kosten noch beeinflusst werden. In der Phase der Bauausführung sinkt dieser Anteil auf nur noch 10 %. Darüber hinaus können durch eine enge Zusammenarbeit in der Planungsphase spätere Änderungsforderungen seitens des Bauunternehmens sowie Mängelrügen durch den Bauherr minimiert werden.
Der Bauherr hat die Wahl
Am Ende der gemeinsamen Planung hat der Bauherr die Möglichkeit, das Bauunternehmen mit der Bauausführung zu beauftragen, oder aber ein anderes Unternehmen vorzuziehen. Im letzteren Fall erhält das zunächst ausgewählte Unternehmen ein Honorar für seine Beratungsleistung.
In der zweiten Phase des Bauvertragsmodells, wenn es mithin um die Bauausführung geht, schließen beide Parteien entweder einen Pauschalvertrag mit festgelegtem Preis, oder aber sie verständigen sich auf einen Budgetvertrag. Wird das Budget unterschritten, teilen sich Bauherr und Bauunternehmen die eingesparten Kosten.