Baubiologie
Zunehmende Allergien, giftige Dämpfe aus Holzschutzmitteln und Farben, Krankheiten bei Büroangestellten, Sick-Building-Syndrom -um nur einige Aspekte zu nennen- haben dazu geführt, dass sich die Fachleute immer intensiver mit der Wohnumwelt des Menschen befassen. Hanko Blank, Diplomingenieur, Planer und Gutachter für baubiologische Bauvorhaben und Sanierungen erläutert die Ziele: Baubiologie und Bauökologie erfordern ein Umdenken. Ein Grundsatz lautet: Mit der Natur, nicht gegen sie, dabei hat Vorrang, dass wieder eine menschengerechte Wohnumwelt mit gesundem Raumklima hergestellt wird.
Hand in Hand: Natur und Gesundheit
Die Baubiologie geht davon aus, dass sich der Mensch am wohlsten in einer natürlichen Umgebung fühlt und außerdem verpflichtet ist, die Natur zu schonen. Letzteres bedeutet in erster Linie, dass ein Haus energiesparend sein muss. So sollte ein nach baubiologischen Gesichtspunkten geplantes Haus auf jeden Fall nach Süden ausgerichtet sein, damit Sonnenenergie zur Warmwassergewinnung und als Zuheizung verwendet werden kann. Ein Niedrigenergiehaus spart knappe Ressourcen. Für die Dämmung sollte nur ökologisch einwandfreies Dämmmaterial verwendet werden. Das Gleiche gilt für Farben. Holz sollte naturbelassen werden. Es gibt heute bereits ausgezeichnete Möglichkeiten, das Holz mit ungefährlichen natürlichen Mitteln zu schützen. Durch geschickte Bauweise kann ein Raumklima geschaffen werden, das dafür sorgt, dass ausgetrocknete Schleimhäute und ständige Erkältungen durch die Klimaanlage der Vergangenheit angehören.
Die zehn wichtigsten baubiologischen Kriterien
1. Verwendung von Naturbaustoffen
2. Größtmögliche Atmungsaktivität der Bauteile, keine Dampfsperren
3. Offenporige und hygroskopische Wand- und Deckenbauteile
4. Stockwerksdecken als Holzbalkendecken
5. Verwendung von umweltfreundlichen Farben
6. Heizung mit größtmöglichem Strahlungsanteil
7. Störungsfreie Elektroinstallation durch Netzfreischalter
8. Fußböden ohne elektrostatische Aufladungen
9. Störungsfreie Schlafplätze
10. Keine belastenden Möbelstücke
Auf Qualität achten
Ein wesentliches Thema der Baubiologie ist das der Störfelder. Diese meist (elektro-)magnetischen Felder werden durch Wünschelrutengänger ermittelt und hinsichtlich ihrer Schädlichkeit bewertet. Da aber jeder Mensch unterschiedlich auf die verschiedenen Felder reagiert, wäre es am besten, wenn die zukünftigen Bewohner selbst den Umgang mit der Wünschelrute erlernen können. Dies sollten sie auch tun, wenn sie das Können des Rutengängers nicht bewerten können.
Auch fernöstliche Theorien wie Feng-Shui halten immer mehr Einzug in die Baubiologie. Diese machen Aussagen über die Auswirkung der Anordung der Räume, Gegenstände und Umgebung zueinander auf das menschliche Wohlbefinden.
Das Feld der Baubiologie ist ein noch recht junges Gebiet, auf dem sich naturgemäß einige schwarze Schafe tummeln. Deshalb sollten interessierte Bauherren auf jeden Fall auf die Qualität der angebotenen Beratung achten.
Institute und Labors, die in Wohnräumen Schadstoffmessungen vornehmen, um Gefahrenquellen für die Gesundheit aufzuspüren, können in der Regel die örtlichen Verbraucherberatungen nennen.